Conference: Afghanistan at the crossroads
Am Wochenende kann – anders als sonst – theoretisch jeder die 34. Villigster Afghanistan-Konferenz (mit)erleben. Sie kommt, Pandemie-bedingt, natürlich, ist man geneigt zu sagen, über Zoom bzw. Internet ins Haus. Am Samstag, zum Abschluss, gibt es eine Präsentation von mir zur afghanischen Tragödie auf Lesbos und der Frage, wie es soweit kommen konnte und wie mögliche Lösungsansätze aussehen können.
Das gesamte Programm der Villigster Afghanistan Konferenz ist hier
Samstag, 21.11.2020, 18.15 – 19.00 Uhr
Moria und Afghanistans Flüchtlingsdrama auf Lesbos:
Kabul und Europa in der Verantwortung
Im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos spielt sich auch nach dem Brand von Moria ein afghani-sches Drama ab. Fast 80 Prozent der Menschen im Lager sind Afghaninnen und Afghanen. Martin Gerner, ARD/DLF-Autor und Konfliktforscher, hat in den vergangenen Wochen ausführlich auf Les-bos vor Ort recherchiert. Sein Bild-Vortrag mit anschließendem Gespräch ist eine eindringliche Do-kumentation über afghanisches Leben und Leid in einem Konfliktgebiet – diesmal mitten in der EU.
XXXIV. Afghanistan-Tagung 20.-21. November 2020
„Bringing Peace to Afghanistan“ Future at the crossroads – Zukunft am Scheideweg
Afghanistan steht wieder einmal am Scheideweg: Werden die im September (einen Tag nach „9/11“) begonnenen innerafghanischen Friedensverhandlungen zum lang ersehnten Erfolg füh-ren? Oder werden die Menschen in Afghanistan weiter auf eine Zukunft hoffen müssen, die nicht länger von Gewalt, existentieller Not und Unsicherheit geprägt sein wird? Die besonders schwierigen Aufgaben kommen jedoch erst noch – das Peacebuilding nach einem möglichen „Friedensabkommen“. Erste Prognosen lassen sich sicher zum Zeitpunkt der Tagung abschät-zen. Eine verantwortliche Kursbestimmung der künftigen internationalen und deutschen Afghanistan-politik ist mehr denn je angewiesen auf selbstkritische lessons learned aus 19 Jahren internatio-nalem Afghanistan-Engagement. Welche Rolle kann und sollte Deutschland, aber auch Europa hierbei übernehmen? Über zukünftige Friedensszenarien in und für Afghanistan werden wir mit afghanischen, deutschen und internationalen Expertinnen und Experten diskutieren. 1984 fand die erste „Iserlohner Afghanistan-Tagung“ statt. Damit begann eine Tradition, die bis heute – zur XXXIV. Afghanistan-Tagung – fortgesetzt wurde und die immer wieder zentrale As-pekte der wechselvollen politischen wie gesellschaftlichen Entwicklung des Landes und der ge-samten Region in den Fokus nimmt. Wie in jedem Jahr, wird auch diesmal die Tagung maßgeb-lich von den in Deutschland lebenden und vielfältig engagierten Afghaninnen und Afghanen mit gestaltet werden.